Die Restaurierung des Deckengemäldes

Das Gastmahl der Esther von Josef Ferdinand Fromiller!

Seit ziemlich genau 300 Jahren ziert ein Meisterwerk des jungen Künstlers Josef Ferdinand Fromiller die Stuckdecke im Speisezimmer der Bischöfe von Gurk. Der Kärntner Großmeister der Barockmalerei schuf eine Tischszene aus dem alten Testament das Gastmahl der Esther und erinnert damit an die Rettung des Volkes Israel vor der Vernichtung durch die Perser.

Der Zustand des Meisterwerkes war zum Zeitpunkt der Neuübernahme des Schlosses durch die gegenwärtigen Besitzer in einem bedauerlichen Zustand. Jahrhunderte von Kerzenruß und Ofenqualm hatten das Bild schwarz werden lassen. Ein langer Riss und zahlreiche Kratzer zogen sich über das Gemälde und sogar ein Vogel hatte auf der Oberseite des Bildes sein Nest gebaut.

Gegen Ende des Jahres 2017 wurde das ehemalige bischöfliche Speisezimmer restauriert. Im Zuge dessen wurde das Leinwandgemälde vorsichtig von der Decke abgenommen, was zu faszinierenden Erkenntnissen führte.

Die Restauratoren Harald Wiedergut und Hubert Nageler leisteten, wie auch schon zuvor bei der Freilegung und Restaurierung der Prunkräume Hervorragendes. In mehrere Monate langer Arbeit wurde das Bild abgenommen, gereinigt, der Riss geschlossen und verkittet sowie Fehlstellen retuschiert. Dabei stellte sich heraus, dass das 300 Jahre alte Leinwandgemälde in völlig jungfräulichem Zustand war. Seit seiner Anbringung um 1720 wurde es scheinbar nie von dieser Stelle entfernt oder überarbeitet. Kein Restaurator hatte es in den vergangenen Jahrhunderten gereinigt oder gar übermalt und so war es nun wohl zum ersten Mal in der Geschichte abgenommen und einer Restaurierung unterzogen worden. Nach der neuerlichen Anbringung und Sicherung im Frühjahr 2018 ist dieses besondere Juwel nun bestens gerüstet für die nächsten 300 Jahre.